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Vorbemerkung

Vorbemer­kung

Sabine Griese

Vom 16. bis 22. Juli 2023 waren wir in Krakau auf einer Sommerschule; wir, das war das Projektteam der Germanistischen Institutspartnerschaft zwischen Krakau und Leipzig,[^1 Das Projektteam besteht aus den folgenden Personen in alphabetischer Reihenfolge: Prof. Dr. Zofia Berdychowska (Krakau), Dr. phil. habil. Magdalena Filar (Krakau), Prof. Dr. Sabine Griese (Leipzig), Prof. Dr. Katarzyna Jaśtal (Krakau), Prof. Dr. Frank Liedtke (Leipzig), Dr. Robert Mroczynski (Leipzig), Dr. phil. habil. Paweł Zarychta (Krakau). Dr. Stephanie Bremerich (Leipzig), die ebenfalls zum Projektteam gehört, konnte leider nicht teilnehmen, da sie sich zu dem Zeitpunkt noch in Elternzeit befand.] und das waren insgesamt zwanzig Studierende und Promovierende beider germanistischer Institute.[^2 Teilgenommen haben aus Krakau: Katarzyna Giemza, Beata Gorycka, Wojciech Król, Aleksandra Porada, Olga Pruciak-Suska, Aleksander Szeląg, Joanna Szczukiewicz, Anna Wojciechowska-Pieszko, Maria Wyrostek und Wojciech Zając. Aus Leipzig haben Sebastian Franke, Anna Luise Klemm, Richard Krabi, Kaja Landmann, Gina Lawniczak, Jörn Mennicke, Franziska Merz, Julia Seibicke, Kinga Szczech und Raphael Toth teilgenommen.] Verstärkung bekamen wir aus dem Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig durch Katrin Sturm und auf Krakauer Seite durch Herrn Dr. Michael Sobczak, der uns trotz anfänglichen Starkregens eine wunderbare Stadtführung geboten hat, und durch Frau Dr. Agnieszka Sowa, die an den Vorträgen teilnehmen konnte und die Diskussion bereicherte.

So leuchtend wie unser Plakat, das wie sämtliche Werbematerialien (Stifte, Schreibhefte, Flyer, Namensschilder) von dem Designerbüro GRUETZNER TRIEBE in Leipzig stammt, dem dafür ausdrücklich gedankt sei, war die gesamte Woche. Sie stand unter dem Thema „Studieren und Promovieren in Krakau und Leipzig“ und hat Studierende, Promovierende und Dozierende beider Institute miteinander ins Gespräch gebracht. Wir haben Einblicke in verschiedene Projekte, Arbeitsstände und Arbeitsvorhaben erhalten, wir haben uns in der Biblioteka Jagiellońska originale Handschriften verschiedener Jahrhunderte ansehen dürfen und sind über textlinguistische Phänomene ins Gespräch gekommen. Bei weitgehend wunderbarem Wetter und in sowohl anregender wie freundschaftlicher Atmosphäre haben wir im Collegium Paderevianum, dem Seminargebäude in Krakau gearbeitet und diskutiert und wurden in den Pausen mit Kaffeespezialitäten und kleineren Köstlichkeiten verwöhnt. Wir haben in den Präsentationen Einblicke in verschiedene Arbeitsvorhaben bekommen: Bachelorarbeiten, die gerade entstanden, Masterarbeiten, die abgeschlossen waren oder die sich in der Endphase des Schreibprozesses befanden, auch Kapitel aus Dissertationen oder bereits abgeschlossene Dissertationsprojekte wurden vorgestellt, sogar Hausarbeitsthemen aus vergangenen Semestern wurden als Vortrag neu aufgelegt, um Ideen und Forschungsergebnisse zu artikulieren und vor allem um den Spaß an der philologischen, methodischen und analytischen Arbeit zu beweisen.

Es gab kein verbindendes Thema für die Vorträge, da jeder sein eigenes Arbeitsvorhaben vorgestellt hat; dadurch haben wir jedoch einen anregenden Überblick über die in Leipzig und Krakau aktuell bearbeiteten Themen und Forschungsprojekte erhalten.

Verschiedene Anforderungen waren für die Präsentationen vorgegeben: ein strenges Zeitgerüst, das einzuhalten war, Moderationsaufgaben, die Präsentation des eigenen Vorhabens vor einem Publikum, das aus Germanist:innen bestand, aus Literatur- und Sprachwissenschaftler:innen, die mit unterschiedlichem Methodeninventar hantieren, dazu kam die Aufgabe, in der Diskussion zu bestehen, auch Fragen an die Referent:innen zu stellen oder (moderate) Kritik zu äußern – alles Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens, die geübt werden müssen. Die Sommerschule bot dafür einen sehr gelungenen Rahmen.

Aufgrund des großen Erfolgs der Sommerschule und vor allem aufgrund der Qualität der Vorträge entschieden wir uns am Ende der Präsentationen noch in Krakau dazu, die Beiträge der Nachwuchswissenschaftler:innen im dritten Online-Journal zu ­publizieren, damit die Ergebnisse des Nachdenkens und des wissenschaftlichen Arbeitens sichtbar und zitierbar sein würden. Die Herausgeberschaft sollte ebenfalls in der Hand der Studierenden und Promovierenden liegen, die dadurch zugleich Erfahrungen in der Redaktionsarbeit sammeln konnten.

Dieses Online-Journal #3 liegt nun vor und ich freue mich sehr, dass damit der Höhepunkt der ersten Projektphase der Germanistischen Institutspartnerschaft (2021–2023), der in der wunderbaren Sommerschule in Krakau bestand, in eine Publikation überführt worden ist, die für alle Erinnerung ist, aber auch Nachhaltigkeit bedeutet.[^3 Leider konnten nicht alle Vorträge in Beiträge überführt werden; diejenigen von Anna Wojciechowska-Pieszko, Wojciech Król, Maria Wyrostek und Wojciech Zając fehlen leider in diesem Online-Journal.]

Am Ende möchte ich mich stellvertretend für alle Teilnehmer:innen aus Leipzig für die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Krakauer Kolleg:innen bedanken, die uns Stadt und Institut erschlossen und wunderbare Gesprächsrunden in herrlichen Sommeratmosphären boten. Dabei erkannten wir immer wieder, wie fruchtbar das Sprechen über Textdynamiken ist, wie anregend und freundschaftlich unsere Gespräche sind. Dieses so glücklich gewählte Label der „Textdynamiken“ ermöglichte den Austausch zwischen Fächern und Teilfächern, verband die germanistische Mediävistik mit dem 19. Jahrhundert und deren materielle Kulturen, vor allem die Reiseerinnerungen der Dorothea von Sagan waren ein Beispiel dafür, wie mittelalterliche Traditionen der Text-Bild-Synopsen aufgegriffen und adaptiert wurden, dies zeigte uns Prof. Dr. Katarzyna Jaśtal eindrücklich.

Ein herzlicher Dank gilt der Biblioteka Jagiellońska, vor allem Frau Dr. Monika Michalska, die uns den Blick auf Fragmente des ‚Nibelungenlieds‘ aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie auf einen berühmten Kleist-Brief gewährte und uns bereits am frühen Morgen, vor Öffnung des Handschriftenlesesaals für das Publikum, so freundlich Auskunft erteilte.

Auch Frau Univ.-Prof. Dr. habil. Anna Klimkiewicz, Prodekanin der Philologischen Fakultät der Jagiellonen-Universität, und Frau Univ.-Prof. Dr. habil. Agnieszka Palej, ­Vize-Direktorin des Instituts für Germanische Philologie möchte ich herzlich danken, die unsere Sommerschule im prächtigen Bobrzyński-Saal des Collegium Maius mit ihren Grußworten eröffneten.

Insgesamt sahen wir, wie anschlussfähig das Nachdenken über Bewegungen von Texten und Textprozessen ist und deswegen ist es umso erfreulicher, dass der DAAD, dem an dieser Stelle für die Finanzierung der gesamten Sommerschule und der ersten Förderphase 2021–2023 ausdrücklich gedankt sei, auch die zweite Phase unserer Germanistischen Institutspartnerschaft (2024–2026) genehmigt hat. Wir freuen uns auf die nächsten drei Jahre der Zusammenarbeit zwischen Leipzig und Krakau, eine Sommerschule wird dabei erneut einer der Meilensteine sein, diesmal wird sie in Leipzig stattfinden!

Internationale Sommerschule 2023

Plakat: Internationale Sommerschule 2023

  • Griese, Sabine. 2024. Vorbemerkung. In Franke, Sebastian; Klemm, Anna Luise; Krabi, Richard; Toth, Raphael; Zajac, Wojciech (Hgg.), Studieren und Promovieren in Krakau und Leipzig: Beiträge der Sommerschule 2023. 4–5. Leipzig (textdynamiken 3).
Aktuelles Projekt-Archiv Online-Journal Team